Der Bart

Da stand er – klein und häßlich – vor dem Heerlager. Sein Met in einer Hand – hinter ihm Menschen, Menschen, Menschen.  „Was mache ich nur“,  sagte er flüsternd vor sich hin. Er drehte sich um, denn da stand ein liebliches Fräulein in seiner Nähe. Er schlug die Augen nieder und wagte nur einen kurzen  Blick in ihre Richtung.  Neben dem Fräulein stand ein Mann mit Kinnbart und schönen roten Haaren in einem wunderschönen Wamst.  Oh, könnt‘ ich doch auch so aussehen, dann hätte sie mich genommen……

Er, der kleine und häßliche Mensch war neidisch, brutal neidisch und wagte es den Typ etwas länger anzusehen. Ja, er, der Kleine hatte keinen Bart, keinen Wamst und keine Freundin.  Sein Met schmeckte plötzlich nicht mehr nach Honigwein und wurde schwer in seiner Hand. Er drehte sich um und ging mit langen Schritten zu seinem Fahrrad und fuhr betrübt heim.

Tags darauf. Er stand klein und verkleidet vor dem gleichen Heerlager, sein Met in der Hand. Und wieder stand da ein liebliches Fräulein in seiner Nähe – es war die gleiche wie gestern.  Der Kleine heute im Wamst und mit Bart – leider Klebebart – und rot gefärbten Haaren. Er guckte zum Mädel hin und hielt ihrem Blicke stand. Das Mädel lächelte ihn an und er tapste langsam auf sie zu. Doch dann, oh wei, blieb er mit dem Fuss an irgendwas hängen, stolperte und fiel lang zu Boden. Wie peinlich ist das denn?  Als er sich wieder aufgerichtet hatte war Bart weg – Mädel erschüttert.

Ja, das gibt es, denn Bärte machen Bräute ähh Leute.

 

(Mal geschrieben nach dem MPS im Jahre des Herrn 2010).

Dunkle Musik

Falsch gedacht: bisher besteht längst noch kein Konsens über die Notwendigkeit, ständig laute und dunkle Musik zu hören. Zu diesem Zweck gibt es ja Konzerte und Festivals (von deren Vorhandensein flimmert ja ständig was über soziale Netzwerke), sagt nicht nur der erlauchte Kreis der dunklen Gestalten sondern sagen auch die Nachbarn neben, über und unter uns.

Wie viele der Nachbarn und -rinnen kennen denn die Notwendigkeit des inneren Dranges sich auf die dunkle Seite der Musik zu schlagen? Das wird wohl niemals erforscht werden können.

Warum sollten sie auch dunkle Musik hören, wo doch ganze Heerscharen oben genannter Spezies nur Schlager und Pop in sich hineinschlingen? Doch im Alltag sieht dies ein wenig anders aus, denn die Suche nach der gemeinsamen Musikrichtung hat sich längst erledigt. Eine Musik, die – zwar mit erheblichen Abwandlungen und Einbußen – von den Rockern und Industriejunkies gehört wird, hat sich ganz selbstverständlich auch bei dunklen Gestalten durchgesetzt. Vor allem, weil die Hip-Hopper wie auch die Punker den Einsatz von eintöniger dunkler Musik für ganz sinnlos halten, wie meine Untersuchung ergeben hat.

Sogar in verräucherten Kneipen und Lokalen werden zeitweise dunkle Lieder von leicht bis stark alkoholisierten Verbrauchern gelallt. Leider werden noch keine Kurse angeboten, wo diesen Spezies die korrekten Töne beigebracht werden. Man könnten den vielen Unbedarften jedoch Kurse zwecks leichterer Integration in den dunklen Dunstkreis anbieten.

Sei wie es will…. ist mir eh wurscht.

(geschrieben im Metrausch – anno 2013)

Frauen

Weisenborn sagte mal:

Jedes Mädchen ist eine frisierte Herausforderung.


von August Strindberg:

Wenn eine Frau eine Gänsehaut bekommt, so ist das der selbstverständlichste Vorgang der Welt.


von Sacha Guitry:

Anständigkeit ist für Frauen wie ein Parfüm: ein Tropfen davon genügt, um eine ganze Frau wohlriechend zu machen.


ein Irisches Sprichwort:

Eine Ausrede ist etwas, das die Frauen schneller zur Hand haben als ihre Schürze.


von Willy Birgel:

Frauen, die gerne mit dem Feuer spielen, tun es oft nur aus angeborener Kühle.


von Love Lorentz:

Den beruflichen Aufstieg einer Frau bestimmt nicht der Chef sondern seine Sekretärin.

 

Die intelligente Ampel

Vor einiger Zeit habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen. Dort wurde bei den Politikern nachgefragt, warum es in vielen Städten keine grüne Welle gibt. Der Herr Politiker hat daraufhin ausgesagt, das die Ampeln intelligent geschaltet sind, damit die öffentlichen Verkehrsmittel zügig durchkommen. Also gibt es „intelligente Ampeln“!!

Über die intelligenten Ampeln habe ich mir mal Gedanken gemacht und ein paar Beispiele für solche „Intelligenz“ gesucht und gefunden:

1. Die wahnsinnige Ampel

Stellen wir uns mal vor: da ist eine vielbefahrene Straße und an einer Bushaltestelle ist eine solche Ampel. Es kommt ein Fußgänger und will die Straße überqueren. Er drückt auf den Schalter und die Ampel erkennt sofort, das da jemand die Dienste der Ampel in Anspruch nehmen will. Sie sorgt dafür, das nunmehr die Autos durch das Rotlicht zum anhalten bewegt werden und der Fußgänger kann die Straße überqueren. Nachdem sich der letzte Staub gelegt hat, den der Fußgänger aufgewirbelt hat und nur noch weit entfernt sein Rücken sichtbar ist, schaltet die Ampel wieder auf grün für die Autos. Durch das stupide „auf Fußgänger warten müssen“ hat die Ampel aufgrund ihrer Intelligenz jedoch schon leichte Wahnvorstellungen und lässt nur zwei bis drei Autos durch bevor sie wieder auf rot stellt. Vielleicht dreht der letzte Fußgänger ja um und kommt zurück? Könnte ja sein…. Sie erkennt ihren Fehler nachdem wieder alle Autos stehen und schaltet dann mal wieder für einige Minütchen auf grün, damit mal wieder zwei bis drei Autos fahren können. Und so geht es unendlich weiter.

2. Die stupide Ampel

Eine andere Gegend – eine andere Ampel. Diese steht in einem Gewerbegebiet. Stupide schaltet sie tagsüber an einer Kreuzung mal die Hauptstraße, mal die querende Nebenstraße auf grün, gelb und rot. Der Verkehr fließt normal und ohne Probleme. Es wird Abend, die Lichter gehen in den Büros und Lagerhallen aus – es ist Feierabend. Die Ampel hat keinen Feierabend, denn sie schaltet weiter in ihrer stupiden Form. Guckt man in stockdunkler Nacht die Straße rauf, sieht man sie in einem ständigen Wechselspiel der Farben vor sich hin leuchten. Und so leuchtet sie die ganze Nacht und sorgt dafür das die zehn Nachtschwärmer, die innerhalb von 10 Stunden dort fahren, immer schön bei rot anhalten dürfen. Also da ist sicherlich eine hohe Intelligenz vorhanden oder?

3. Die staunende Ampel

Jetzt sind wir auf dem Land – also nicht mehr in der Stadt – und sehen vor uns eine vielbefahrene Bundesstraße. Dort gibt es immer viel Verkehr – egal ob tags oder nachts. Irgendwo da ist eine Kreuzung mit einer kleinen querenden Dorfstraße ohne Fussgängerüberweg. Hier steht die staunende Ampel, die die Massen von Autos bestaunt, die an ihr vorbeirauschen. Sie hat aber auch genügend Ruhe und Muße, um sich die Autos und die Fahrer anzusehen, denn sie steht in einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 auf 50 km/h. Es fahren selten Autos nach links oder rechts ab und den Querverkehr kann man pro Tag an zwei Händen abzählen. Plötzlich einer Eingebung folgend schaltet die Ampel für die Bundesstraße auf rot. Nun lässt sie die imaginären Trugbildern von Autos auf der Dorfstraße die Bundesstraße überqueren, wartet bis der imaginäre Staub sich gelegt hat und schaltet dann wieder auf grün für die Bundesstraße. Kommt nun tatsächlich mal ein Auto aus dem Dorf und will auf die Bundesstraße abbiegen, reagiert sie aufgrund ihrer Intelligenz sofort und stoppt diesen verdutzten Fahrer mit einem schönen roten Licht und lässt ihn einige Minuten mit laufendem Motor warten bis sie endlich auf grün schaltet.

4. Die schikanierenden Ampeln

Es gibt da eine Ausfallstraße aus der Stadt heraus bzw. in die Stadt hinein. Tagtäglich quält sich der Berufs- und Schwerlastverkehr mit viel Lärm und Auspuffdunst die durch schnurgerade Straße. Hier hat sich die schikanierende Ampelfamilie angesiedelt. Einige sind böswillig geworden und andere haben auf stur geschaltet – keine will nachgeben. Kommt ein Fahrzeug in die Stadt gefahren schalten die ersten Ampeln natürlich auf grün, um dem Fahrer ein gutes Gefühl zu geben. Aber dann kommt das böswillige Pack und sorgt dafür, das es nur noch im Schritttempo weitergeht. Erstmal rot und nach 100 Metern wieder rot, mal wieder grün und nach wiederum 200 Metern rot. Ob da Querverkehr kommt oder nicht ist egal, Hauptsache der auf der Ausfallstraße muss anhalten und sich die Autofahrer die tollen intelligenten Ampel ansehen……

In die andere Richtung – also stadtauswärts – ist es auch nicht besser, denn da sind es andere Ampeln diese Familie, die dafür sorgen, das es niemals durchweg grün wird. Durch das bilden von Staus schaffen es die Ampeln sogar, das viele Fahrzeuge zwei- bis dreimal an der gleichen Ampel warten müssen. Ob die sich wohl eins ins Fäustchen lachen?

5. Die unnütze Ampel

Zum Schluss noch eine unbegreifliche Ampelschaltung an einer einmündenden Straße auf eine Bundesstraße. Die hohe Intelligenz dieser Ampel sorgt dafür, das bei einer Grünphase der Gegenverkehr rot hat, obwohl an der einmündenden Straße ebenfalls rot ist. Es gibt weder einen Fußgängerüberweg noch eine Busspur noch irgendein Hindernis. Die Ampel muss aus der Anstalt entflohen sein……
Mein persönliches Fazit:

Intelligenz hin oder her – die Intelligenz der Verkehrsbehörden wurde hier getoppt. Es hat ja auch gewisse Vorteile für die Stadtväter, wenn der Verkehr stockt und sich staut. Es ist allgemein bekannt, das ein Kraftfahrzeug mehr Treibstoff verbraucht, wenn es im Leerlauf läuft, ständig anfahren und bremsen muss. Somit muss ein Fahrzeughalter auch öfter tanken, denn der Treibstoffverbrauch steigt rapide an bei solcher Verkehrsbeeinträchtigung. Damit klingelt es in den Staatskassen: Mineralölsteuer, Ökosteuer, Mehrwertsteuer. Nicht zu reden von der Fahrzeugabnutzung und dem Mehraufwand für Reparaturen und Inspektionen. Auch hier gibt es Einnahmen: Mehrwertsteuer und Mineralölsteuer auf Motor- und Getriebeöl.

Und außerdem kostet es dem Staat doch eine Menge Arbeitskraft die Ampeln sinnvoll zu schalten – womit natürlich Kosten für die Staatskassen verbunden sind. Auch hier gilt es zu sparen.

Und die Umwelt: scheiß egal, denn die hohen Herren wohnen ja nicht an den Ausfallstraßen und überfüllten Stadtstraßen und müssen nicht die Abgase einatmen, die bei den roten Wellen entstehen.

50 Jahre und älter….. (ein Gedicht)

Etwas grau und etwas kahl,
auch die Jugend war einmal,
doch was nutzt dann das Gewimmer
lieber Freund, es kommt noch schlimmer.

Haare wachsen aus den Ohren,
der Geruchssinn geht verloren,
dabei hast Du noch zu kämpfen
um den Nasensaft zu dämpfen,
der sich an der Spitze sammelt
und als Tropfen runterbammelt.

Flach und trübe liegt die Pupille,
trotz der scharf geschliffenen Brille.
Du bekommst Paradontose,
Deine Zähne werden lose;
schmerzhaft, wie sie einst gekommen,
werden sie Dir jetzt rausgenommen,
und das künstliche Gebiss
ist ein arges Hindernis.

Schweigen wir von Nierenschmerzen,
von dem starken Klopf am Herzen,
von dem Magen, diesem Hund,
keinesfalls ist er gesund.
Unten ist die Bauchwand faltig,
der Urin ist zuckerhaltig.

Der Popo, einst straff und rund,
leidet stark an Muskelschwund.
Wenn Dir einmal ein Wind entfleucht,
wird Dir gleich die Hose feucht.
Und des Mastdarms volle Falten
können kaum den Stuhlgang halten.

Oftmals stören Deinen Frieden
walnußgroße Hämorriden
und die sogenannte gute,
vielgepriesene Wünschelrute
hängt als leichtgekrümmter Schlauch
unterm faltenreichen Bauch.
Nur zum pinkeln lediglich,
dient der Schnippeldillerich
und er ist an dieser Stelle
wirklich keine Freudenquelle.

Und die holde Weiblichkeit
wittert dies und weiss Bescheid.
Schonungslos kommt sie zum Schluß,
er ist sittsam, weil er muss.

(Anm.: das habe ich vor ca. 30 Jahren irgendwo abgeschrieben, d.h. es ist nicht meinen Gedanken entfleucht)

Aus dem Leben gegriffen