Vier Mann und eine Baustelle

Heute vormittag hatte ich mir eine Stellplatz mit meinem Auto an einer Baustelle gesucht und da mal eine Pause gemacht. Diese Baustelle existiert bereits seit einigen Monaten und man sieht kaum, das dort gearbeitet wird. Dies kann bekräftigt werden durch folgende Beobachtung, die ich machte:

Am Strassenrand befand sich eine kleine Baugrube. Als ich mit meinen Beobachtungen begann, standen gerade zwei Bauarbeiter an dem Loch. Beide stützten sich auf ihre Schaufeln und starrten regungslos in das Loch hinein. Ein dritter saß in seinem Bagger und bohrte sich ganz genüsslich in der Nase – vielleicht suchte er da nach Öl? Plötzlich tauchte im Loch ein gelber Helm auf mit einem Gesicht und Kopf darunter. Die beiden Statuen mit ihren Schaufeln bewegten sich, indem sie ihr Gewicht auf das andere Bein verlagerten und starrten weiter in das Loch. Der im Bagger nahm den Finger aus der Nase und senkte seinen Blick in das Loch. Dann verschwand der Helm mit Kopf und Gesicht wieder in der Grube. Nach wenigen Minuten kam wieder der behelmte Kopf aus der Grube und warf eine kleine Schaufel Sand auf die Füsse der einen Statue. Jetzt kam Bewegung in die Sache, denn diese Statue trat einen kleinen Schritt zurück, nahm seine Schaufel und scharrte den Teelöffel voll Sand von seinen Stehplatz weg. Er machte wieder einen Schritt vor, stützte sich wieder auf seine Schaufel und starrte in das Loch. Das Spiel wiederholte sich noch zweimal, währen der Baggerfahrer immer noch nach Öl in seiner Nase suchte.

Wieder einige Minuten später quälte sich der gelbe Helm aus dem Loch. Keiner der stehenden Statuen half ihm dabei, obwohl er sichtliche Mühe hatte das Loch zu verlassen – er war nicht gerade der Jüngste, wie ich erkennen konnte. Leicht gebeugt machte er zwei, drei Schritte weg vom Loch, drehte sich um und sagte irgendwas zu den Statuen, die sich erstaunlicherweise auch bewegt hatten. Der Ältere schlurfte dann langsam in Richtung Bauwagen und die beiden Statuen folgten ihm. Vorher ließen sie jedoch ihre Schaufeln achtlos in den Sand fallen. Der im Bagger kam ebenfalls herausgeklettert und folgte den dreien in Richtung Bauwagen. Der Motor des Baggers blieb jedoch an und tuckerte vor sich hin.

Alle vier Bauarbeiter verschwanden nacheinander im Bauwagen, die Tür schloss sich und dann hörte man nur noch den im Leerlauf tuckernden Bagger. Wahrscheinlich haben die vier erst mal nach der harten körperlichen Anstrengung eine Pause nötig gehabt, denn wie ich durch das kleine Fenster in der Bauwagentür erkennen konnte, lief da einer mit einer Stulle in der Hand herum. Ok, es war Mittagszeit – immerhin schon 11 Uhr……

Werbeslogans

Sehr oft sehe ich den Spruch einer namhaften Fastfoodkette, nämlich „Ich liebe es„.  Welches ES soll ich denn lieben, frage ich mich? Das Schild, wo es drauf geschrieben ist oder das Firmenzeichen? Egal…

Ich stelle mir grad vor, das nicht nur der Firmennamen sondern auch der Werbeslogan patentrechtlich oder so geschützt wird. Dann darf kein deutscher Mann mehr zu seinem liebsten Spielzeug – das Auto – sagen „ich liebe es“.

In der Werbung gibt es noch andere einprägsame Slogans, die man sich merken soll, damit man dieses oder jenes Produkt im Gedächtnis behält und natürlich kauft.

merken – kaufen, merken – kaufen, merken……………………

Da gab es mal den Fels in der Brandung, mit dem dieses Unternehmen bekunden wollte, das alles gegen sie brandet. Und, wenn es mal schnell gehen soll, kommt natürlich noch der Herr Kaiser ins Spiel, der alles noch viel besser machen konnte.

Das Thema Raucher oder Nichtraucher ist sicherlich auch noch bekannt oder der neuerdings angewandte Slogan Lassd uns anrufe den Vorschtand. Dazu könnte man sagen man, ist das ne Wurst. Jedoch nicht zu verwechseln mit heute bestellt, morgen da, denn damit geht man eine Bindung ein. Und wenn es am Kleingeld fehlt, dann könnte man sein Sparkonto plündern – aber die heissen doch gar nicht Bank – und trotzdem zur Bank gehen, um eine Bank zu kaufen.

Getoppt wird das Ganze , wenn Genuss hoch drei ins Spiel kommt und es einfach zum anbeissen aussieht. Das Leben ist fruchtig würde man behaupten, denn du bist nicht du, wenn du hungrig bist. Und wenn man sich nicht vorsieht erfährt man plötzlich „Wünsche werden Wirklichkeit“, denn hier bin ich richtig und kann nach Herzenslust einkaufen gehen. Dafür würden Katzen alles tun, denn die wollen kein Hundefutter.

 

Autoschläfer und andere

Der Büroschlaf ist der gesündeste, sagt man manchmal salopp. Aber was ist dann bitte schön ein Autoschläfer? Tja, das ist mein selbst erfundenes Wort für das, was ich tagtäglich auf den Strassen von Hamburg antreffe. Vor allem im Feierabendverkehr trifft man sie häufig an. Da frage ich mich, warum diese Leute überhaupt mit dem Auto zur Arbeit und zurück fahren, wenn doch der Schlaf in den Bussen und Bahnen viel gesünder ist.

Da steht ein Auto an einer roten Ampel – die Ampel wird grün und der Autoschläfer reagiert nicht. Findet der den ersten Gang nicht? Oder ist er eingenickt? Erst, wenn die Kolonne hinter ihm wild hupt, passiert was. Ihm rutscht vor Schreck die Kupplung vom Fuss – das Auto macht einen kleinen Satz und dann steht der da mit abgesoffenem Motor. Das Hupen hinter ihm wird drängender, und er fährt dann tatsächlich los. Allerdings ist dann die Ampel für alle, die hinter ihm standen wieder auf rot umgesprungen. Da hat das Hupen nur den Schläfer erweckt und die Nerven der anderen gestresst. Und wenn man hinter dem Autoschläfer doch noch bei gelb die Ampel schafft, schleicht der Typ wie eine Schnecke möglichst auf der linken Spur weiter. Und wehe, man überholt ihm aus lauter Verzweiflung rechts, dann erntet man einen bösen Blick oder sogar den Stinkefinger….

Oder noch ein anderer überlegt, wo denn der erste Gang ist. Wenn er ihn dann nicht sofort findet, beginnt wie immer ein Hupkonzert. Noch einen anderen sieht man mit einem Handy am Ohr, obwohl das ja verboten ist und oft einen Punkt in Flensburg kostet. Der telefoniert und bemerkt gar nicht, das die Ampel auf grün umspringt. Vielleicht hat er ja seine Schwiegermutter dran, die ihm gerade Vorhaltungen wegen irgendwas macht. Da müssen doch die anderen wartenden Autofahrer Nachsicht üben, denn auch ihnen kann doch die Schwiegermutter auf den Keks gehen….

Es gibt aber auch die anderen, die die schon im Büro geschlafen haben und nun in Windeseile zu Muttern eilen. Die sind putzmunter und wollen den anderen Autofahrern mal zeigen, was in ihrer Kiste steckt. Da wird alles aus dem Motor herausgeholt und möglichst auf der linken Spur alles überholt, was nicht schnell auf den Bäumen ist. Notfalls auch mal rechts vorbei und bei dunkelgelb mit Tendenz zu rot über die Ampelkreuzung. Die interessiert es nicht, ob ein Autoschläfer gerade mal sein Vehikel abgesoffen hat. Dann wird eben mal die Gegenspur benutzt und wild gehupt.