Eigentlich fing der Tag so schön an – ein gemütliches Frühstück mit Ei und Brötchen. Ich habe es sogar geschafft recht früh fertig zu sein und überpünktlich meine Pferde aus dem Stall zu holen. Gemütlich fuhr ich in Richtung meines ersten Auftragsgebers. (Anm.: ich bin Kurierfahrer aus Leidenschaft).
Doch schon war der gemütlich Tagesbeginn dahin – Vollsperrung der Hauptstrasse wegen eines Unfalls. Ok…. der kleine Umweg schadet nicht – denkste, denn auch diese Strasse war mit einem Polizeiauto verstellt. Somit umdrehen und einen noch größeren Bogen machen bis ich endlich viel zu spät bei meinem Kunden ankam. Dann lief erstmal alles glatt bis ich zum Hauptquartier des Kurierunternehmens kam. Dort wartete ein Mitfahrer, der mal erfahren wollte, was ein Kurierfahrer so den ganzen Tag macht. Manno man, war das eine Quasselstrippe. Jeden Pups musste ich dem erklären, warum dies und das, weshalb jenes und welches wieso ….. und sowieso. Am Tage vorher wurde mir gesagt, das ist ein ganz ruhiger Mensch. Soso….war wohl ein Aprilscherz.
Was ist koppeln? Was ist eine Funkordnung und wie wird die angewendet? Braucht man eine Funkgenehmigung und was hat die Bundesnetzagentur damit zu tun? Diese und viele andere Fragen, die ich beantworten sollte. Und bei dem Gequassel habe ich glatt diverse Aufrufe verpasst und konnte nicht koppeln. Es ist schon ein Unterschied, ob man für den Kilometer einen Euro bekommt oder nach dem koppeln bis zu drei Euro. Das hat der Kerl nicht begriffen.
Es wurde Mittag und ruhig an der Front – die Kunden hatten Mittagspause und keinen Bock auf Auftragsvergabe an Kuriere. Jetzt wäre Zeit da gewesen, um dusselige und intelligente Fragen zu beantworten. Aber nein, der Kerl musste Brötchen und Kaffee-to-go kaufen und futtern.
Dann endlich bekam ich wieder einen Auftrag, aber der Kerl war gerade dabei ein Weib anzugraben. Manno…… ich will arbeiten und nicht urlauben. Durch rumstehen verdient man kein Geld. Endlich konnten wir fahren, jedoch zum falschen Zeitpunkt. Auf der Strecke schon wieder ein Unfall, weil ein Bauzaun durch den Sturm auf der Strasse lag und irgend so ein Dummbaddel da reingegurkt war. Und wieder runter von der Hauptstrasse in ein Wohngebiet. Mein Navi leitete mich sicher durch …. und wieder zu spät beim Kunden. Mist!
Um die Kaffeezeit war ich echt froh diesen Kerl vom Hals zu haben. Allerdings gab es keine Aufträge mehr, denn die Saure-Gurken-Zeit war angebrochen. Pech für mich.
Oh, das Thema hab ich auch tausendfach durch – immer wieder neue Leute anlernen. Ich kann dich durchaus verstehen … aber du musst in dem Punkt härter durchgreifen und den Leuten den Weg zeigen, notfalls auch auf die harte Tour „Schnauze!!!“ …