Teufel im Navi

Es trug sich zu, da kaufte ich mir ein Navi. Es war nicht zu teuer, aber auch nicht zu billig und versprach viele brauchbare Funktionen. Was ich jedoch nicht wusste, war die Tatsache, das im Navi ein kleiner Teufel lebte. Dieser Teufel wurde durch die Mineralölmultis und die Finanzbehörden in das Navi hinein gesteckt und sollte dort biedere Autofahrer verarschen. Auch sollte der Teufel dafür sorgen, das viele Kilometer mehr gefahren werden, damit der Treibstoffverbrauch steigt….. Doch das wusste ich zum Zeitpunkt des Kaufes noch nicht und erfuhr es erst später.

Ich hatte eine Rundtour zu fahren und die Möglichkeit in das Navi bis zu sieben verschiedene Adressen einzutippen. Das Navi errechnete dann den bestmöglichen Weg diese Adressen anzufahren. Soweit so gut. Auf einer dieser Touren sagte mir das Navi „folgen Sie der Route für 4 km“ – und ich folgte. Nach etwa zwei Kilometern endete diese Strasse jedoch in einem Wendehammer und ich musst umdrehen. Nachdem ich ein paar Meter zurück gefahren war, meckerte das Navi „wenn möglich, bitte wenden“. Es war zwar möglich, jedoch war ich ja nicht blöd und fuhr weiter. An der nächsten Hauptstrasse nach rechts, denn laut Stadtplan (da hatte ich sicherheitshalber mal nachgesehen) musste ich in diese Richtung fahren. Das Navi stichelte weiter „wenn möglich, bitte wenden“. Dann kam die nächste Strasse, die etwa parallel zu der zuvor genannten Sackgasse verlief. Nun schaltete das Navi auf stur und zeigte keinen Weg mehr an. Das Navi schrieb nur gut leserlich, das ich zur Strasse XY fahren soll. Bin ich Hellseher oder wozu habe ich das Navi?

Am Ende dieser Strasse nach etwa vier Kilometern ging rechts die Strasse ab, in die ich musste, um meine Ware auszuliefern. Und jetzt endlich kam im Navi die Meldung „Route wird berechnet“. Ich stand bereits vor dem Haus meines Kunden als das Navi mich bat „wenn möglich bitte wenden“. Häää – spinnt das Ding? Als Kilometerangabe stand dort: 10 km bis zum Ziel. Ich sollte also den ganzen Weg zurück fahren und die Sackgasse nehmen…… Der Teufel hatte sich das erste mal gemeldet. Ich habe zuhause noch einen Stadtplan, der acht Jahre alt ist und selbst dort war diese Sackgasse schon als solche eingezeichnet.

Danach war wieder eine ganze Zeit Ruhe – wahrscheinlich waren die Touren zu simpel, damit mich der Teufel verarscht. Doch eines Tages kam der Teufel wieder aus dem Navi „nach 200 Metern rechts in die …strasse“. Ich bog gehorsam ab und fuhr weiter. Nach ungefähr zwei Kilometern kam eine neue Meldung „wenn möglich, bitte wenden“. Häää? In der Strassenmitte ein durchgehender Grünstreifen mit alten Bäumen (aus meinem alten Stadtplan ersichtlich gab es den schon vor 8 Jahren). Da ich die grobe Fahrtrichtung kannte, ignorierte ich die Anweisung und fuhr weiter. Und wieder zeigte die Navigation keine Route mehr. Ich hielt an und beendete diese Route im Navi. Ich programmierte neu und die Route wurde berechnet…..berechnet…..berechnet…. Nach einigen Minuten und einer Zigarettenlänge kam folgende Anzeige „Es existiert keine Verbindung zum genannten Zielort. Bitte wählen Sie einen anderen Zielort“. Was denn nun kaputt? Sind wir auf einer Insel? Ohne Navi habe ich dann nach wenigen Kilometern mein Ziel erreicht. Diese seltsame Anzeige kam übrigens noch einige Male – selbst, wenn ich nur 100 Meter vom Ziel entfernt stand.

Dann kam der Teufel in teuflischer Art nochmal und ließ mich bei einer Langstreckenfahrt glatte 50 Kilometer weiter fahren als nötig gewesen wäre. Auf dieser Strecke sollte ich sogar auf der Autobahn wenden. Nun war das Maß voll! Ich war so was von stinkig und sauer auf Navi und Teufel. Auf einem Rastplatz kam dann das Ende, denn ich legte das Navi vor mein Vorderrad und fuhr diverse Male drüber bis das Navi platt wie eine Flunder war – und der Teufel mit ihm. Wenn ich mir vorstelle, ich würde dieses Gerät jemanden schenken oder verkaufen…… der kriegt ja ne Herzattacke – dafür will ich nicht verantwortlich sein.

Der Teufel war aber wohl nicht tot, denn er hat sich in meinem neuen Navi (sog.: Qualitätsprodukt“) wieder eingenistet. Diesmal treibt er es allerdings nicht so doll mit mir und es lässt sich aushalten. Ab und zu reden wir auch freundlich miteinander, wenn ich dem Navi sage „leck mich doch“.

2 Gedanken zu „Teufel im Navi“

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